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Ein paar allgemeine Informationen zu La Réunion:

Die kleine Insel La Réunion ist Teil der Inselgruppe der Maskarenen im Indischen Ozean zu der auch Mauritius gehört. La Réunion hat den Status eines französischen Überseedepartements und ist somit Teil der EU. Die touristische Attraktivität der Insel basiert vor allem auf der unglaublich abwechslungsreichen Natur und Kultur auf sehr kleiner Fläche (Umrundung der Insel 230 km). Die Infrastruktur ist gut und Tropenkrankheiten und giftige Tiere fehlen auf La Reunion weitgehend. Ausnahme ist das Chikungunya-Fieber, das im Winter 2005/2006 auf La Réunion ausgebrochen ist. Aktuelle Infos dazu kann ich nicht bieten, aber für so etwas gibt es ja zum Beispiel google.

Abend im wilden Süden der Insel, Foto: Birgit Summerer

 

Höchster Punkt der Insel ist der über 3000 Meter hohe Piton des Neiges, ein erloschener Vulkan. Er ist von den 3 Cirques (Talkesseln) umgeben, die mit ihren zerklüfteten Erosionslandschaften ein Paradies für Wanderer darstellen. Der südliche Teil der Insel wird durch zwei Hochebenen (Plaine des Cafres, Plaines des Palmistes) und vor allem das Massif des Vulkan Piton de la Fournaise gegliedert. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Erde, zu letzt brach er im Herbst 2005 aus. Von den Eruptionen geht im Allgemeinen aber keine Gefahr aus.

 

Allgegenwärtig: Dodo, das Insel-Bier, Foto: Birgit Summerer

 

 

 

 

Tropen für Anfänger - Wildwasser auf La Réunion

 Die beste Zeit:

Von Dezember bis März ist Regenzeit auf La Réunion, es droht dann auch Gefahr von Zyklonen. Wer nicht paddeln möchte, sollte besser in den übrigen Monaten kommen. Die Temperaturen sind dann etwas niedriger (Regenzeit über 30°C). Paddler kommen natürlich zur Regenzeit. Vereinfacht gesagt ist die Osthälfte der Insel feucht und die Westhälfte trocken. Bei Wanderungen und sonstigen Aktivitäten ist frühes Aufstehen Pflicht, da bereits am Vormittag Wolken und Nebel aufziehen.

Kitschig schöner Sonnenuntergang an der Grande Anse, Foto: Birgit Summerer

Hinkommen:

Erreichbar ist die Insel per Direktflug ab Paris (Air France) oder ab Deutschland über Mauritius (Air Mauritius). Die Flugdauer ab Paris beträgt ca. 11 Stunden, der Preis ab Deutschland lag bei uns im März 2005 bei 900 Euro.

Übernachten:

Zelten ist auf La Reunion kaum mehr möglich, zur Übernachtung bieten sich schöne und recht preisgünstige Ferienhäuser (gites rural) an. Diese müssen unbedingt schon einige Monate vorher reserviert werden.


Ferienhaus in Petite Ile im Süden der Insel, Foto: Birgit Summerer

Informationen zum Paddeln:

Die meisten paddelbaren Flüsse liegen auf der regenreichen Ostseite der Insel. Insgesamt gibt es 6 interessante Flüsse, die zum Teil mehrere Etappen bieten. Raum für Entdecker ist zum Teil auch noch vorhanden. Die besten Chancen auf gute Wasserstände hat man in den Monaten Februar und März, eine Wassergarantie gibt es jedoch nicht. Nach einem Zyklon kann es auch schnell zu Viel des Guten sein.

Falls die Wasserstände nicht passen, kann man an der Westküste Brandungssurfen gehen. Es gibt außerhalb der Lagune aber Haie. Empfehlenswert ist der Strand bei der Pointe des Trois Bassins, allerdings muss man hier mit den Surfern um die Plätze auf den Wellen kämpfen.


Brandung an der Westküste, Foto: Birgit Summerer

 

Ausrüstung:

Ein kleines Problem ist es, geeignetes Material nach Réunion zu bringen bzw. dort zu mieten. Prinzipiell besteht zwar die Möglichkeit Boote auf der Insel zu leihen, es gelang uns aber nicht mit potentiellen Vermietern Kontakt aufzunehmen. Die Chance Air France von der Notwendigkeit eines günstigen Transports im Flugzeug zu überreden ist auch eher gering (Freigepäck nur 20 kg). Also schickten wir unsere Boote per Seefracht nach Réunion (ab Bremen, Preis pro Boot hin und zurück 300 Euro). Allerdings hatten wir riesige Probleme mit dem Zoll und kämpften 3 Tage darum, unsere Boote auslösen zu können. Als Ursache dafür wurden uns Kajakfahrer genannt, die ihre Boote auf La Réunion verkauft haben. Trotz der Garantie des Rücktransports sollten wir bis zu 1300 Euro Zölle und Gebühren zahlen.

Einen Tipp, wie man dieses Problem zu lösen ist, kann ich leider nicht geben. Evtl. bekommt man bei "Run Aventures" Informationen oder auch vernünftige Boote. Sonstige Ausrüstung (an die Wassertemperaturen von meist über 20°C angepasst!) und Paddel bringt man besten von zu Hause mit (Paddel bei Air France als Sperrgepäck anmelden).

Der Transport vor Ort ist dagegen kein Problem. Am Flughafen haben viele Autoverleiher ihren Sitz, einen Dachträger für ein französisches Modell (z.B. Kangoo) sollte man mitbringen.

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Info-Box Wildwasser auf La Réunion
Wir paddelten im März 2005 nur die leichteren Etappen, die Wasserstände waren meist gering, so dass wir nicht alle Strecken fahren konnten. Die Reise war aber von vornherein nicht als reine Kajaktour geplant. Trotzdem will ich an dieser Stelle einen kurzen Überblick über die Flüsse geben.

Rivière St. Suzanne:

 

Steile Rinne mit hohen, teils unbefahrbaren, nur aufwendig umtragbaren Wasserfällen. Nur für Expeditionisten!

Rivière du Mat:

Längster Fluss der Insel mit 4 Etappen. 2 sehr schwere Strecken im Cirque de Salazie (WW 5, Zwangspassagen), 3. Etappe offene Blockkatarakte (Beschreibung hier), 4. Etappe heftige Klamm (umtragbar) und Geröllbett bis ins Meer (WW 3-4).

Fleure Jaune:

 

Nebenbach des Mat, abgeschiedene Schluchten und Klammen mit viel Grundgestein, schweres bis extremes Wildwasser für Profis
Rivière des Roches: Der Inselklassiker mit einer genialen mittelschweren Wasserfallstrecke und einem leichten Unterlauf zum Einpaddeln oder bei satt Wasser (Beschreibungen hier).

 

Rivière des Marsouins:

 

 

Die Takamaka-Schlucht ist ein Landschaftshighlight für erfahrene Paddler mit guter Kondition (heftiger Abstieg über 600 Höhenmeter zum Einstieg), ausweglose Schlucht mit Zwangspassagen bis WW 4, Gefahr eines Wasserstandsanstiegs nach Regenfällen!!, offener Unterlauf mit Kiesbankschwällen und leichten Blockkatarakten (WW 2-3, Beschreibung hier )
Süden:

 

Langevin:

 

 

 

 

Kurze aber eindrucksvolle Wasserfallstrecke im Oberlauf (Beschreibung hier), Unterlauf im Grundgesteinsbett bis WW 4 (5), Achtung: Keinesfalls Ausstieg vor der Brücke der N 2 verpassen, ein kehrwasserloser Grundgesteinskanal führt zu einem völlig unbefahrbaren 25 Meter hohen Wasserfall!!! Bei uns leider zu wenig Wasser.

Westen:
Rivière St. Etienne: Entwässert den Cirque de Cilaos. Dort fahrbar, wo er von der Straße vollständig einsehbar ist. Geröllbett, aber landschaftlich sehr eindrucksvoll, bis WW 4. Nur von der Straße grob besichtigt (zu wenig Wasser), mit Gefahrenstellen ist zu rechnen!

Weitere Informationen zu den Flüssen auf La Réunion finden sich im Kanumagazin 1/2000.

Hui, war das schön. Unterwegs am oberen Roches.
 
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