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Tresa
 

Die Tresa - ein fragwürdiges Vergnügen

Als ich vor einigen Jahren diese Beschreibung der Tresa schrieb, lautete der Titel "Cartwheels in der Kloake". Los ging es mit folgenden Worten:

"Es ist 9 Uhr abends und ich frage mich warum ich vor dem PC und nicht auf der Couch sitze und noch dazu einen stinkenden Fluss namens Tresa beschreibe? Wahrscheinlich will ich vor dem Fluss warnen und irgendwie war er eben doch eine einmalige Tour. Was jedoch nur daran liegt, dass es bei unserem niedrigen Wasserstand eine Stelle gab, in der selbst mir als Cartwheelmurkser mehr als 6 Enden gelangen."

Mittlerweile kenne ich zwar deutlich mehr gute Cartwheelstellen; viel mehr als 6 Enden krieg ich mit meinen Freestylefähigkeiten dort aber auch nicht auf die Reihe. Gründe die Tresa zu besuchen, gibt aus heutiger Perspektive also eigentlich keine mehr. Hier trotzdem die Beschreibung - vielleicht hilft sie ja Enttäuschungen zu vermeiden.

Vom Einstieg bis knapp oberhalb der extrem unscheinbare Cartwheelstelle ist die Tresa bei niedrigen Wasserständen ein mächtig miefendener Auwaldfluß (teils recht hübsch) mit kleineren Schwällen (WW 0-2+). Bei wenig Wasser sind die Spielmöglichkeiten mau, da der Fluss meist zu flach ist. Auch das warme Wasser (die Tresa entwässert den Luganer See) wirkt nicht anziehend sondern eher abstoßend.

Noch kurz zum Einstieg selbst: Man steigt in Ponte Tresa unterhalb eines unbefahrbaren Steilwehrs (Bild links) ein (italienische Uferseite). Hier befindet sich ein Großparkplatz. Durch eine kleine Rinne voller Müll und Dreck kommt man zum Fluss, der sonst von Betonmauern eingefasst ist. Ist der Einstieg überwunden muss man nur 6 Kilometer Flachwasser durchstehen ohne einzuschlafen. Der teilweise schöne Auwald (Reiher !!!) wird immer wieder durch Brücken, Regulierungen und Müll unterbrochen.

Erst beim Straßentunnel (Ampel) gibt es einen netten Katarakt : Der erste und schwerste Teil wartet mit einem netten Loch (Bild links) auf, der zweite Teil ist schon leichter und der letzte Schwall bietet schließlich rechts hinter einem überspülten Felsen (sehr unscheinbar) das Cartwheelloch. Auch wenn es nicht so aussieht, bei unserem Pegel ging es wirklich wie von selbst.

Unscheinbare Spielstelle

Von dieser versöhnenden Stelle bis zum Ausstieg im Stausee sind es noch 500 Meter leichtes WW 2.

Wer unbedingt will, soll es sich antun. Bei ganz viel Wasser lohnt es sich vielleicht wirklich.

 

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Einstieg: Ponte Tresa (siehe Text)
Ausstieg: Brücke bei Mündung in Stausee (erneut viel Müll)
Länge: 7 km
Schwierigkeiten: bei NW WW 1-2+ (3-4)
Charakter: Auwaldfluss mit einigen leichteren Schwallstrecken, einem schwereren Katarakt und einer kleinen  Spielstelle bei NW
Gefahren: Zivilisationsmüll, Bäume, schlechte Wasserqualität, im Katarakt offenbar auch Eisenträger!!!
Autobegleitung: teilweise möglich (oft undurchdringlicher Wald)
Ufer: oft verwachsen, beim Katarakt linksufrig reguliert
Pegel: unbekannt, 10 m3/s sind NW, 20 m3/s MW, 40 m3/s HW (laut Schweizer Flussführer)
 
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weitere Bilder von der Tresa:
Katarakt beim Straßentunnel
Unterhalb des Katarakts, hier siehts ganz nett aus.