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Transalp 4: Oberstdorf – Gardasee

Diese Tour ist ein Klassiker. Auf weiten Strecken verläuft sie auf sehr bekannten Routen, die in Büchern sowie den Zeitschriften Bike und Moutainbike äußerst genau beschrieben sind. Als Highlight für den Abschluß haben wir allerdings noch die Brentadurchquerung über den sehr anstrengenden Grostépass und den Schlenker zum Tremalzo angehängt, der die sicherlich schönste Abfahrt nach Riva bietet. Auf dem Weg zum Tremalzo überquert man den Passo Rango, hier sind die Karten völlig veraltet und es kann passieren, dass man buchstäblich im Wald stecken bleibt. Dieser Pass mit guter Asphaltauffahrt bis knapp unter die Passhöhe bietet dennoch eine interessante Verbindung ins Ledrotal.

Wir waren nie ein Rennteam, d.h. die Fahrzeiten sind für gute Biker recht großzügig dimensioniert, die Schiebe-/Tragezeiten sogar äußerst großzügig bemessen. Da der Tacho beim Schieben ja weiterläuft kommt es teilweise zu Überschneidungen, prinzipiell gilt also, dass der gesamte Zeitbedarf für trainierte Fahrer deutlich geringer sein dürfte, als die Summe aus Fahrzeit und Schiebe-/Tragezeit.

 

Der Routenverlauf:

 

1. Tag: Oberstdorf- Schrofenpass – Warth- Lech – Flexenpass – Arlbergpass (St. Christoph)

 

Von Oberstdorf geht es auf erst flacher, später recht steiler und gegen Ende sehr steiler Asphaltpiste durch das Stillachtal Richtung Schrofenpass. Der Aufstieg zum Pass quert auf einem sehr schmalen, gesicherten Steig eine senkrechte Wand und einige abgerutschte Stellen. Nicht ungefährlich aber es kommen immerhin keine schlimmeren Passagen mehr auf dieser Tour. Die wieder flache, recht unspektakuläre Passhöhe wird ebenfalls schiebend erreicht, die kurze Abfahrt ins Lechtal auf ruppigen Trials und Karrenwegen ist teilweise fahrbar (bei uns wurde am Weg gebaut). Am Anfang der Wiesen lockt ein Abstecher nach links zur gemütlichen Einkehrstation Holzgauer Haus. Von hier aus geht es auf Asphalt abwärts zur Lechtalstraße, der man erst aufwärts nach Warth, dann durch die Lechschlucht leicht bergab nach Lech folgt. Weiter geht es stets auf der Hauptstraße über Zürs und den Flexenpass nach Alpe Rauz und erneut bergauf zum Arlbergpass nach St. Christoph. Die Auffahrt zum Flexenpass durch lange Lawinengalerien ist nervtötend, die Abfahrt nach Alpe Rauz durch fast durchgehende Galerien macht dagegen sehr viel Spaß. Diese Etappe ist so gewählt, dass man sie noch recht gut bewältigen kann wenn man am frühen Vormittag mit dem Zug in Oberstdorf eintrifft.

 

Die Streckeninformationen:

 

Länge: ca. 48 km

Höhenmeter: ca. 1550 hm

Reine Fahrzeit: ca. 4 Stunden

Tragen/Schieben: Aufstieg zum Schrofenpass und Wegabschnitte der Abfahrt, unbedingt Zeit lassen, vorsichtig sein, daher bis zu 2 Stunden veranschlagen (einschließlich Abstieg/Abfahrt) etc.)

Fahrspaß: ** gemütliches Einrollen, kurze fahrbare Trialabschnitte, schöne Asphaltabfahrt durch Lawinengalerien

Landschaft: *** friedliche Bergidylle der Allgäuer Alpen aber auch zerstörte Natur am Arlberg

Wegbeschaffenheit: zumeist Asphalt, wenig Forstwege oder Trials und die berüchtigte Tragestrecke

Rast: Holzgauer Haus vor Warth – bei Ankunft mit Zug am Vormittag wird die Hütte erst am frühen Nachmittag erreicht.

Übernachtung: Hotel Arlberghöhe in St. Christoph

Nicht ganz billig, aber große Zimmer und gutes Essen. Prospektmaterial über alle Übernachtungsmöglichkeiten beim TVB St. Anton am Arlberg: Tel.: 0043/ 5446 – 22690 oder Fax: 0043/ 5446 - 2532

 

2. Tag: St. Christoph – Verwalltal – Heilbronner Hütte

 

Der Routenverlauf:

 

Ein kleiner Ruhetag! Gute Biker können bei schönem Wetter auch bis zur Heidelberger Hütte durchfahren. Uns erwischte allerdings ein mächtiges Unwetter, so dass wir nicht mehr ins Paznauntal abfahren konnten und auf der Heilbronner Hütte (keine Duschen) übernachteten. Die Route ist einfach und unkompliziert. Von St. Christoph rauscht man auf der Arlbergpassstraße bergab Richtung St. Anton und muss nur aufpassen, dass man die Abzweigung nach rechts ins Verwalltal nicht verpasst. Wahlweise auf Wanderweg und Fahrstraße geht es vorbei am Rasthaus Verwall und am türkisgrün leuchtenden Stausee bis zur Konstanzer Hütte. Hier folgt man dem rechten Schotterweg Richtung Heilbronner Hütte/Verbellaner Winterjöchli. Am Wegende bei einer kleinen Almhütte beginnt ein anfangs fahrbarer Pfad, der nach der Überquerung der Bachbrücke nach rechts zur Schiebestrecke wird. Das letzte Stück über die Hochfläche zur Heilbronner Hütte entlang der Scheidseen ist wieder gut fahrbar, war bei uns im Gewittersturm aber recht ungemütlich.

 

Die Streckeninformationen:

 

Länge: ca. 24 km

Höhenmeter: ca. 1050 hm

Reine Fahrzeit: weniger als 2 ½ Stunden

Tragen/Schieben: 30 bis maximal 45 Minuten im Aufstieg zum Verbellaner Winterjöchli, recht guter Weg !

Fahrspaß: *** toller Speeddownhill auf der Arlbergpassstraße,

schöne Forstwegauffahrt, 2 nette aber nur kurze

Trialpassagen

Landschaft: *** schöne Tallandschaften im Verwalltal, die Scheidseen am Pass

Wegbeschaffenheit: überwiegend recht gute Schotterwege, eine Asphaltabfahrt, letztes Stück Bergpfad mit gut machbarer Schiebestrecke

Rast: möglich in der Konstanzer Hütte

Übernachtung: Heilbronner Hütte, keine Duschen, Hüttenatmosphäre in Reinstform

Tel.: 0043/ 5446 2954

 

3. Tag: Heilbronner Hütte – Kopsstausee – Galtür- Ischgl- Bodenalpe-Heidelberger Hütte

Der Routenverlauf:

Der Tag beginnt mit einer langen, anfangs etwas grobschotterigen Schotterabfahrt bis zum Kopsstausee. Gegen Ende der Abfahrt muss man links einem Forstweg bergauf zum Stausee folgen, wer weiter abfährt landet im Montafon. Auf einem Schotterweg geht es auf die Kopshöhe und auf Asphalt bergab nach Galtür. Größenteils dem abwechslungsreichen Talwanderweg folgend geht es nach Ischgl (ab Galtür erst links der Hauptstraße, in Tschafein auf die rechte Seite wechseln: hier Anstieg und Abfahrt im Wald) Das erste Stück Auffahrt bis zur Mittelstation der Silvrettabahn ist ziemlich steil, die Weiterfahrt bis zur Bodenalpe ebenfalls auf Asphalt bereits etwas gemäßigter. Bei der Gampenalpe verläßt man das Skigebiet von Ischgl und fährt auf schöner Schotterpiste mit einigen Bachdurchfahrten duch das faszinierende Fimbertal über die Schweizer Grenze bis zu Heidelberger Hütte, einer guten Unterkunft mit Duschen und großer Speisekarte in toller Lage.

Die Streckeninformationen:

Länge: ca. 40 km

Höhenmeter: ca. 1100 hm

Reine Fahrzeit: ca. 3 Stunden

Schieben/Tragen: ausnahmsweise mal nicht !!

Fahrspaß:*** schöne Schotterabfahrt zum Kopsstausee, abwechslungsreiche Rolletappe durch Paznauntal, im oberen Teil genußvolle Auffahrt zur Heidelberger Hütte

Landschaft:**** Hochgebirgspanorama, idyllische Fleckchen im verbauten Paznauntal und besonders das traumhaft schöne obere Fimbertal

Wegbeschaffenheit: überwiegend gute Schotterpisten, im Paznauntal und bis zur Gampenalpe Asphalt, keine Trials

Rast: Bodenalp

Übernachtung: Heidelberger Hütte: Gutes Essen, ordentliche Zimmer, Duschen, schöne Lage, kurz: ein wirklich empfehlenswertes Plätzchen - Tel.: 0043/ 5444 5418

 

 

4. Tag: Heidelberger Hütte – Fimberpass – Sur En – Val d`Uina -Schlinigjoch – Sesvennahütte

 

Der Routenverlauf:

Wer früh aufsteht hat mehr von dieser einzigartigen Etappe, die alles bietet, was Mountainbiken ausmacht. Die Schiebestrecke über knappe 400 hm zum Fimberpass ist gut zu bewältigen und bietet auch einige fahrbare Pfadabschnitte. Vom 2604 Meter hohen Pass beginnt ein perfekter Downhill ins Engadin. Erst sehr anspruchsvoller Trial mit mehreren kürzeren Schiebestrecken für weniger Geübte in Hochgebirgskulisse, dann gemütliche Fortstraßenabfahrt durch schöne Wälder und Wiesen und schließlich ein schneller Asphaltdownhill von Vna nach Ramosch; die Abfahrt vom Fimberpass ist erstklassig. In Ramosch bietet sich die Pension Bellavista zum Mittagessen an, die Küche ist gut und auch die Eisbecher wären es wert, wenn nicht noch einige Höhenmeter zu bewältigen wären. Nach dem Essen geht es eine kurze Strecke entlang der Hauptstraße innaufwärts bis zur Abzweigung nach Sur En. Nach kurzer Asphaltabfahrt beginnt auf der anderen Seite der Anstieg durch das landschaftlich grandiose Val d`Uina (am Zeltplatz rechts). Der Weg zehrt mit seinen steilen Rampen und dem teils grobem Schotter an der Kondition, doch die Kulisse entschädigt für die Mühen, zumal am Ende des Fahrweges mit der Uina Dadaint eine idyllische Alm mit leckeren Brotzeiten wartet. Auf Rüttelpiste und Trial kann man mit kurzen Unterbrechungen noch bis zu einem sehr schmalen Steg fahren, wo die Tragestrecke bis zum Beginn der berühmten Felsengalerie beginnt. Diese ist schnell überwunden (2 kleine Klettereinlagen) und die folgende Felsengalerie, eines der absoluten Highlights der Tour ist erreicht. Ein 1-2 Meter breiter, in die Felswand gesprengter Steig führt 200 Meter senkrecht über dem tosenden Wildbach durch die Schlucht zum Hochplateau am Schlinigpass. Der Weg führt durch einen kurzen Felsentunnel und ist meist mit Drahtseilen oder Geländer gesichert. Mit etwas Vorsicht und Respekt stellt die Felsengalerie eine höchst eindrucksvolle Passage dar, zumal der Weg recht bequem zum Schieben ist. Fahren verbietet sich in Anbetracht der Ausgesetzheit natürlich von selbst !!!. Am Ende der Galerie gelangt man entlang des wildromantischen Wildbaches auf ein offenes Hochplateau mit schönem Panorama. Ein mittelschwerer Trial mit einigen Absteigestellen führt zum Joch und zur italienischen Grenze (Drehkreuz), von wo aus man auf einem holprigen Karrenweg leicht bergab zur Sesvennahütte gelangt.

 

Die Streckeninformationen:

Länge: ca. 37 km

Höhenmeter: ca. 1700 hm

Reine Fahrzeit: ca. 4 Stunden

Schieben/Tragen: ca. 1 Stunde zum Fimberpass und etwas kürzer im Bereich der Felsengalerie, je nach Fahrkönnen weitere Strecken auf den zahlreichen Trialabschnitten

Fahrspaß:***** tolle Trials, ein nahezu endloser Downhill und ein knackiger Anstieg: Bikespaß pur

Landschaft:***** Hochgebirge, Schluchten, idyllische Wiesen: Ein Stück perfekte Erde

Wegbeschaffenheit: lange Trialabschnitte, 2 Schiebestrecken, teils steinige, steile Schotterwege, Asphaltstraße fast nur bergab

Rast: Bellavista in Ramosch (gute Küche)

Uina Dadaint (hausgemachte Brotzeiten etc.)

Übernachtung: Sesvennahütte: Schöne Lage, gutes Essen und auf Wunsch Zimmer mit heißer Dusche. Die Hütte ist sehr beliebt ! Reservieren also sinnvoll: Tel.: 0039/ 0473 8302234

5. Tag: Sesvennahütte – Glurns – Prad – Stilfserbrücke – Sulden Schaubachhütte- Madritschjoch- Enzianhütte

 

Der Routenverlauf:

Normalerweise bietet sich eine kürzere Etappe bis zur Schaubachhütte an. Bei uns kam es jedoch zu einem Wetterumschwung, so dass wir noch am gleichen Tag über das Joch mussten. Das Madritschjoch ist 3123 Meter hoch. Unbedingt Wetterprognose einholen, bei Gewittergefahr, Schneefall (Schneefallgrenze beachten) oder schlechter Sicht durchs Etschtal umfahren. Auch im Sommer kann Schneefall den Übergang unmöglich machen, er ist nur bis Ende August befahrbar.

Der Tag beginnt mit einem endlosen Downhill von der Sesvennahütte bis nach Glurns. Erst auf sehr steiler Schotterpiste, dann auf kleinen Asphaltstraßen und Forststraßen und schließlich entlang der Wale (Bewässerungskanäle) geht es vom Hochgebirge bis zu den Obstbäumen. Sehr reizvoll ist der Weg entlang eines Wales, der in Schleis vor der Brücke rechts abzweigt (Sägewerk). Ab Glurns, einem hübschen Städtchen, folgt man dem Radweg an der Etsch flußabwärts bis man nach rechts in Richtung Prad am Stilfserjoch abzweigt. Entlang des Stilfserbachs geht es auf der leider stark befahrenen Hauptstraße bis zur Stilfserbrücke, wo man nach links auf einen bald sehr stark überwachsenen Forstweg abzweigt. Hier ist die Orientierung schwierig und der Wegweiser der "Bike" ungenau. Auch wenn es nicht so scheint: Der überwachsene Weg (Serpentine nach rechts kurz nach dem Beginn) führt teils leicht trialmäßig wieder zur Straße nach Sulden, der man durch Außersulden hindurch (keine Gasthäuser) aufwärts folgt. Das letzte Stück vor Sulden kann auf die alte, verkehrsfreie Straße (Abzweig nach links) ausgewichen werden. Nach dem Mittagessen fährt man durch den Ort bis zur Seilbahnstation und schwebt mit der Seilbahn bis zur Bergstation. Dies spart 600 hm auf äußerst steiler Pistenstraße. Knapp unterhalb der Bergstation liegt die zur Übernachtung empfohlene Schaubachhütte. Wer das Joch wie wir noch hinter sich bringen mag oder muss, schiebt auf steilstem Pistenfahrweg Richtung Joch. Das letzte Stück ist Pfad und Gelände aber mindestens ebenso steil. Prinzipiell wäre hier einiges fahrbar, die Steilheit und Höhe jedoch setzen Grenzen. Am Joch ist der höchste sinnvoll mit dem MTB machbare Übergang erreicht. Bei schönem Wetter ist das Panorama, besonders zurück zum Ortler gigantisch. 100 hm muss man noch bergab schieben, dann beginnt eine fordernde, spannende Trialabfahrt mit je nach Fahrkönnen etwas längeren Schiebestrecken bis zur Straße im Martelltal. Diese Abfahrt ist einzigartig, weite Abschnitte sind mit etwas Mut und Können gut zu fahren und die grandiose Kulisse entschädigt für die notwendigen Schiebestellen. Erst gegen Ende mündet der Pfad in einen Forstweg mit einigen sehr steilen und felsigen Stellen, der zur Fahrstraße führt, auf der man noch ein kleines Stück abwärts bis zur möglichen Unterkunft in der Enzianhütte fährt (distanzierte Aufnahme). Da es ohnehin nur noch bergab geht, rentiert es ich unter Umständen weiter zu fahren.

Die Streckeninformationen (bis Enzianhütte)

Länge: ca. 52 km

Höhenmeter: ca. 1800 hm

Reine Fahrzeit: ca. 5 Stunden

Schieben/Tragen: ca. 1 Stunde bergauf, je nach Können bergab 15-45 min

Fahrspaß:**** lange Abfahrt von der Sesvennahütte, eher zähe Auffahrt nach Sulden aber gigantische Trialabfahrt vom Madritschjoch

Landschaft:**** Hätte eigentlich 5 Sterne verdient, da die Etappe alle Vegetationsstufen durchquert, tolle Ortlerpanoramen bietet, idyllisch durch Wälder und Wiesen führt und die Abfahrt vom Madritschjoch ein einmaliges Stück Hochgebirge zeigt. Allerdings 1 Wehrmutstropfen: Die Folgen des Skibetriebs in Sulden sind deutlich sichtbar.

Wegbeschaffenheit: Abfahrt ins Vinschgau meist auf Schotter- und Nebenstraßen, Radwege und Nebenstraßen im Vinschgau, zumeist Asphalt bis Sulden (kurze Strecke Karrenweg), Rest der Etappe Pistenwege, Pfade und Steige

Rast: Gasthöfe in Sulden

Übernachtung: entweder Schaubachhütte in toller Lage vor dem Ortlermassif (Tel. 0039/ 0473 613002) oder im Martelltal (z. B. Enzianhütte (nicht sehr freundlich))

 

Tag 6: Enzianhütte – Martelltal – Morter – Törbrunn – Tarscher Alm

Eigentlich kein allzu harter Tag, aber die Auffahrt zur Tarscher Alm ist sehr zäh. Wenn man am Vortag nur bis zur Schaubachhütte gefahren ist, hat man einiges vor sich. Die Abfahrt durch das sehr schöne Martelltal auf der Asphaltstraße führt über 1300 Höhenmeter bis nach Morter. Hier, direkt an der Einmündung des Martelltals ins Etschtal heißt es aufpassen, damit man noch im "Speedrausch", den Abzweig nach rechts Richtung Bierkeller nicht verpasst. Nach kurzer Fahrt durch Obstgärten und über die Bachbrücke zweigt rechts ein winziger Pfad (Wegweiser) sehr steil nach oben ab. Nachdem man die Bikes den Steilaufschwung hinaufgeschoben hat, geht es ein Stück sehr schön trialmäßig durch den Wald direkt an einem Wal entlang. Am Bierkeller geht es über den Wal auf die Straße, kurz bergab und dann geradeaus bergauf (erst Asphalt, dann Schotter). Man folgt stets der Forststraße nach Törbrunn, die in sehr langen Serpentinen meist mäßig steil durch Wald aufwärts zieht. Die Auffahrt ist wenig abwechslungsreich und zieht sich schier endlos in die Länge. Endlich in Törbrunn angekommen, kann man eine kleine Brotzeit machen, bevor man weiter zur Latscher Alm fährt. Von hier geht es auf steilen Alm- und Pistenwegen mit Schiebestrecken bis zur Tarscher Alm. Wir hatten sehr schlechtes Wetter (Dauerregen, 10 °C), vielleicht kam uns daher dieser Anstieg besonders nervig und langweilig vor. Die Wälder sind nämlich eigentlich sehr schön und die Tarscher Alm entschädigt für alles. So herzlich wird man selten aufgenommen. Es empfiehlt sich unbedingt in der Alm und nicht im Berggasthof zu übernachten. Die Stimmung war fantastisch, das Essen mehr als reichlich und gut, die Zimmer sind gemütlich und zu guter Letzt gibt es eine heiße Badewanne. Der Hüttenabend war ein herausragendes Erlebnis aller 4 Alpenüberquerungen.

Die Streckeninformationen:

Länge: ca. 41 km (ungenau, da 2 * verfahren, Abzug nur abgeschätzt)

Höhenmeter: ca. 1300 hm

Reine Fahrzeit: ca. 3 ¼ Stunden

Schieben/Tragen: kurze Passage zum Bierkeller, max. 20 min zwischen Latscher Alm und Tarscher Alm

Fahrspaß: ** lange Asphaltabfahrt, lange Schotterauffahrt

Landschaft:*** abwechslungsreiche Abfahrt bis zu den Obstgärten, Auffahrt meist im dichten Wald

Wegbeschaffenheit: Abfahrt ausschließlich Asphalt, Auffahrt Schotter

Kurzer Trial auf Walweg zum Bierkeller

Rast: Törbrunn (kleine Brotzeiten, Nudeln)

Übernachtung: Tarscher Alm: Eine bodenständige Alm mit gutem Essen und herzlichen Gastgebern

Tel.: 0039/ 0473/ 623 000 (Fam. Kuppelwieser)

0039/ 0335/ 572 55 32 (Alm)

 

7. Tag: Tarscher Alm – Tarscher Pass – St. Moritz – St. Nikolaus- St. Gertraud im Ultental

 

Dieser Tag beinhaltet das Nadelöhr der Tour, den Tarscher Pass. Er ist schlichtweg unfahrbar, man muss sowohl von der Tarscher Alm bis zum Pass schieben und tragen (600 hm) wie auch auf der anderen Seite wieder 300 hm bergab zu einer Schotterpiste. Eigentlich wäre der Übergang also nicht empfehlenswert, es gibt allerdings keine Alternative, außer man wählt die lange und langweiligere Umfahrung über Meran und den Gampenpass. Nach einem guten Frühstück hat man auf den ersten 300 Höhenmetern bis zur Bergstation des 2. Sessellifts genug Möglichkeiten die Kalorien schiebend abzuarbeiten. Konditionsbolzen können sich durchaus an einzelnen Abschnitten der meist extrem steilen Pistenstraße (grober Schotter) versuchen. Die meisten werden jedoch höchstens kurze flachere Abschnitte fahrend bewältigen. Ab der Bergstation geht es auf steilem Pfad teils durch eine Geröllwüste zu einem schon von weitem sichtbaren Kreuz mit fantastischer Aussicht ins Etschtal und aufs Hasenöhrl. Von hier sind es noch knapp 100 flachere Höhenmeter, wobei ganz kurze Abschnitte fahrbar sind. Oben angekommen gibt es wieder tolle Aussichten, besonders in Richtung Ultental. In wilder Blocklandschaft beginnt man schiebend den Abstieg über die 300 hm bis zur Schotterpiste die zum Arzkerstausee führt. Mit Mut und Können sind kurze Abschnitte sogar fahrbar. Nach der Plackerei geht es auf der schnellen Schotterpiste und bald auf Asphalt bis zur Steinrastalm hinunter, wo man nach rechts abbiegt (Waldweg) und auf einem netten Trial (anfangs Schiebestücke) und später auf einer Forstpiste am Hang nach St. Moritz quert. Trotz der kurzen Strecke hat man sich sein Mittagessen im Gasthof neben der Kirche mit schönem Blick aufs Ultental durchaus verdient. Danach kann man es wieder laufen lassen, auf einer kleinen Nebenstraße geht es nach St. Nikolaus. Hier hat man die Qual der Wahl. Entweder man fährt bequem auf der wenig befahrenen Talstraße bergauf bis St. Gertraud oder aber man wählt die nicht viel längere Route über den Wanderweg am Hang. Dafür biegt man in St. Nikolaus bei der Kirche steil nach rechts ab und folgt dem Wanderweg Nr. 3. Anfangs muss man Schieben, später aber bietet der Weg hübsche Trialpassagen und bequeme Forst- und Asphaltstraßen. Die Route verbindet alte Bauernhöfe und verläuft stets am Hang mit schönem Blick ins Tal bis nach St. Gertraud. Nach einem letzten kurzen Anstieg auf Asphalt bis zur Kirche ist das Tagesziel erreicht. Trotz des harten Einstiegs ist diese Etappe recht kurz und es bleibt Zeit zur Erholung. Wer will kann natürlich noch bis zur Haselgruber Hütte am Rabbijoch fahren, hat dabei allerdings noch 1000 Höhenmeter zu überwinden, die sich am Morgen viel besser bewältigen lassen. Außerdem ist so ein ruhigerer Tag nach der Hälfte der Tour erfahrungsgemäß gar nicht dumm.

Die Streckeninformationen:

Länge: ca. 24 – 25 km (ungenau wegen der Schiebe-/Tragestrecke)

Höhenmeter: ca. 950 hm

Reine Fahrzeit: 2 ¾ Stunden

Schieben/Tragen: bergauf 500-600 hm, bergab 300 hm, danach noch einzelne Stellen (u.a. Hangroute Ultental)

Tarscher Pass: 2 Stunden bergauf, 1 bergab (sehr großzügig bemessen, Überschneidung mit reiner Fahrzeit, da wenig Tragen)

Fahrspaß:*** Die Etappe enthält trotz der Plackerei schöne Abfahrten und Trialpassagen

Landschaft:**** Wilde Blocklandschaft am Tarscher Pass, fantastisches Panorama (u.a. Etschtal), idyllische Kulturlandschaft im Ultental

Wegbeschaffenheit: Schiebestrecken auf rauhen Gebirgssteigen und Pistenweg, sonst Mix aus Trialabschnitten, Schotterpisten und Nebenstraßen

Rast: Gasthof in St. Moritz neben der Kirche

Übernachtung: Gasthof Ultnerhof in St. Gertraud (ordentlicher Gasthof), Tel./Fax.: 0039/ 0473 79 81 17

 

8. Tag: St. Gertraud – Rabbijoch – Rabbi – Malé – Cles – Tuenno – Rif. Capriolo

 

Ein perfekter Biketag. Aus dem Hochgebirge geht es hinunter bis zu den Obstgärten im Val di Sole und dann noch hinein in die Brenta. Der Tag beginnt mit einer langen, erst flachen, später brutal steilen Auffahrt zum Rabbijoch. Erst 100 hm unter der Passhöhe endet die Schotterpiste und ein Pfad (Schieben und Trialabschnitte) führt über das Joch zur direkt unterhalb gelegenen Haselgruber Hütte. Die ganze Auffahrt führt durch eine herrliche, unberührte Gegend. Die Abfahrt von der Haselgruber Hütte bietet einen Top-Trial mit tollem Panorama. Erst führt der Weg etwas ausgesetzt am Steilhang entlang doch bald geht es in sanfteres Gelände. Der Pfad mit vielen kleinen Stufen ist fast durchweg fahrbar und bietet viele spannende Herausforderungen. Wo der Weg in einen Forstweg mündet hat man die Qual der Wahl. Entweder Super-Trial oder Genußabfahrt. Der Trial führt weiterhin anspruchsvoll über schöne Wiesen und Lärchenwälder. Weiter unten kann man nochmals über den Trial abkürzen oder die Forststraße wählen, die schließlich zur Straße durchs Rabbital führt, auf der man mühelos bis ins Val di Sole hinabgleitet. Im Val di Sole folgt man stets dem sehr schönen Radweg bis hinab zum großen Stausee. Auf der vielbefahrenen Hauptstraße geht es weiter nach Cles (Pause !?) und dann ziemlich gerade nach Tuenno. Durch kleine Gassen gelangt man am Hang zur Straße Richtung Lago di Tovel, die erst leicht bergab, dann sanft steigend eine faszinierende, düstere Schlucht durchquert und uns schließlich zum Rifugio Capriolo führt. Dieser Gasthof liegt sehr schattig an der Straße. Eine Weiterfahrt zum Lago di Tovel und den dortigen Gasthöfen in schönerer Umgebung ist sinnvoll und reduziert die Höhenmeter der harten Brentadurchquerung am nächsten Tag.

 

Die Streckeninformationen (bis Rifugio Capriolo):

 

Länge: ca. 55 km

Höhenmeter: ca. 1450 hm

Reine Fahrzeit: gut 4 Stunden

Schieben/Tragen: ca. 15 Minuten am Rabbijoch, je nach Kondition längere Abschnitte der Schotterauffahrt, je nach Fahrkönnen einzelne Passagen der Trialabfahrt

Fahrspaß: ***** Schöne Auffahrt, absoluter Supertrial, ellenlange Abfahrt, gemütliches Rollen, kaum Schieben: Ein Biketag wie aus dem Bilderbuch

Landschaft:**** Die Mischung machts: Tolle Panoramen, Einsamkeit, südliches Flair und die Brenta

Wegbeschaffenheit: Auffahrt auf Schotter, kurze Schiebestrecke, Abfahrt erst Trial, dann Schotter, später Asphalt, Radweg meist asphaltiert, Nebenstraße in die Brenta

Rast: Haselgruber Hütte, Bars in Cles

Übernachtung: Rifugio Capriolo: Tel.:0039/0463/451405

oder Albergo Lago Rosso: 0039/0463/451242

(+ 350 hm auf Nebenstraße)

 

9. Tag: Rifugio Capriolo – Lago Tovel – Grostepass- Madonna di Campiglio

 

Eine anstrengende Fußwanderung mit Rad in fantastisch schöner Landschaft. Die ersten Höhenmeter bis zum Lago Tovel sind am Morgen noch sehr schattig aber auf der asphaltierten Straße gut zu fahren. Lohn für das letzte steilere Stück zum See ist eine gigantische Aussicht über den See auf die Gipfel der Brenta. Bei Windstille steigert die Spiegelung die Wirkung nochmals erheblich. Nach einem kurzen Flachstück am See geht es auf einer schönen Forststraße mit garstigen Steilstücken aber auch Erholungsstrecken bis zur Malga Pozzol di Flavona auf 1632 Metern Höhe. Von hier sind es noch gut 800 Höhenmeter bis zum Pass, wobei 90% für Normalbiker absolut unfahrbar sind. Bis zur Malga di Flavona (+ 200 hm) ist der Weg leicht zu schieben und für gute Fahrer gibt es auch fahrbare Abschnitte. Nach der Alm (unbewirtschaftet) folgen anstrengende Steilaufschwünge bis zum Campo di Flavona. Die Kulisse ist hier einzigartig schön und gleicht einem riesigen Amphitheater. Flach geht es über die Hochfläche (rechter Weg), einzelne Abschnitte sind "fahrbar", auf weiten Strecken muss man jedoch aufgrund von Löchern und Spalten schieben (recht bequem). Anschließend geht es etwas bergab in ein kleines Tal und ab hier wird es richtig mühsam. Die nächsten Höhenmeter werden zur Plackerei, da man auf dem steilen Pfad immer wieder wegrutscht und 2 Schritte vorwärts einen Schritt zurück bedeuten. Am Ende des Tales folgt man dem Querweg nach rechts durch eine schroffe Hochgebirgswelt. Fahrbare Flachstrecken wechseln sich mit Schiebepassagen und zahlreichen Steilaufschwüngen ab. Der Pass lässt lange auf sich warten. Wenn man es endlich geschafft hat sind es nur wenige Meter bis zum Restaurant bei der Bergstation der Gondelbahn von Madonna di Campiglio, wo man sich eine Pause redlich verdient hat. Die Abfahrt auf einer anfangs sehr grobschottrigen Piste bis zum Passo Campo Carlo Magno entschädigt ein wenig für die Strapazen. Eine gute Unterkunft bietet auch das Rifugio Graffer in sehr schöner Lage, die Hütte ist jedoch sehr beliebt und daher sollte man frühzeitig reservieren (was wir nicht getan haben). Wer wie wir Pech hat, fährt bis zum Pass ab und übernachtet hier oder in Madonna selbst.

 

Die Streckeninformationen:

 

Länge: ca. 27 km

Höhenmeter: 1700 hm

Reine Fahrzeit: gut 2 Stunden (Schieben nicht enthalten)

Schieben/Tragen: 3 Stunden und ca. 800 hm auf teils sehr anstrengenden Wegen

Fahrspaß:** Eine einzige Plackerei !!! Der fahrbare Teil bis zur unteren Alm ist aber sehr schön und die Abfahrt ist für gute Biker ein Vergnügen. Wer diese Etappe fährt muss sich darüber im Klaren sein, dass dieser Tag kein echter Biketag ist.

Landschaft:***** Die Entschädigung für alle Mühen: Die Brenta ist einmalig schön und diese Teildurchquerung bietet einmalige Eindrücke wie den Tovelsee, die wunderschönen Hochebenen und die einzigartigen Ausblicke.

Wegbeschaffenheit: Asphaltstraße bis Tovelsee, dann Forstweg mit steilen (teils befestigten) Rampen, bis zum Grostépass rauhe Steige und Pfade, Abfahrt nach Madonna di Campiglio anfangs auf sehr grobschottriger Piste

Rast: Es gibt zwischen Tovelsee und Pass nichts zum Essen!!!. Müsliriegel sind bitter nötig !!!

Übernachtung: Albergo Fortini neben der Talstation der Seilbahn zum Grostépass; komfortable Unterkunft zu vertretbaren Preisen; Tel.: 0039/0465/441508

 

10. Tag: Madonna di Campiglio – Pinzolo – Tione di Trento –Bolbeno – Roncone – Pieve di Bono – Passo di Rango – Tiarno di sopra –Pieve di Ledro am Lago di Ledro

 

Eine Marathonetappe: Auf der Route der Transalp 3 kommt man noch an diesem Tag bis zum Gardasee. Diese Tour aber steuert den Ledrosee an, von dem man sehr schön über die alte Ponalestraße (Sperrung??) nach Riva abfahren kann (auch noch am selben Tag). Wir übernachteten allerdings am Ledrosee, da wir uns als krönenden Abschluss den berühmten Tremalzo-Downhill nicht entgehen lassen wollten.

 

Heute gibt es weitaus mehr Höhenmeter bergab als bergauf. Das Abfahren beginnt bereits am Morgen : Nach der Durchquerung von Madonna di Campiglio biegen wir nach links auf die Forststraße Via S. Vili ab, der wir bis zur Einmündung in die Hauptstraße folgen (Karte !!). In S. Antonio biegen wir erneut auf diese kurvenreiche und teils überwachsene Piste ab und folgen ihr bis nach Pinzolo, von wo aus es am Radweg entlang der fast trockenen Sarca bis Strembo geht. Hinter dem Ort wechselt man über eine Brücke auf die andere Flußseite nach Bocenago (kurzer Anstieg) und bleibt nun stets auf dieser Seite bis nach Tione di Trento. Die Fahrt bietet einen steten Wechsel zwischen kurzen Trials, Forstwegen und asphaltierten Straßen oder Radwegen (Via S. Vili). Bei Tione di Trento überqueren wir erneut den Fluß und fahren dann nach Bolbeno hinauf. Von diesem Ort aus geht aus zunächst auf mäßig steiler Asphaltstraße, später auf herrlichem Waldweg mit kurzer Abfahrt hinauf nach Bondo, wo der Wechsel zur Hauptstraße unvermeidbar wird. Da es jedoch hinter Bondo ohnehin nur bergab geht, ist die Straße jedoch nicht allzu schlimm. Nach einer flotten Abfahrt durch das dichtbesiedelte Tal (Mittagessen !) biegen wir vor Cimego hinter einem Stausee nach links auf eine kleine Bergstraße ab (Karte !!, Abzweig in einem Industrieareal). Diese Straße führt mit angenehmer Steigung durch einen schönen Wald aufwärts und bietet einige nette Aussichten auf das Tal. Vor der Überquerung eines Baches zweigt der Weg zum Passo del Giovo ab, der eventuell eine Alternative zu unserer Route darstellt. Wir hatten jedoch kein Vertrauen in die abzweigenden Wege und entschieden uns über den Passo di Rango zu fahren. Bis zu einer Gruppe von Häusern auf einer Wiesenfläche ( ca. 1150 m., schöne Aussicht) bleibt die Straße gut. Ab hier wird es spannend. Bis zur Abzweigung eines Forstwegs geht es wieder bergab. Hier kann man links oberhalb der Straßenböschung die Reste eines alten, jetzt extrem überwachsenen Weges erkennen. Diesem folgten wir schiebend bergauf. Bis zu einer Schonung klappte dies gut. Hier war allerdings nichts mehr vom Weg zu erkennen und wir zerrten die Bikes mühsam bei Gewitter durch die Wildnis. Glücklicherweise konnten wir oberhalb am Hang eine Forststraße entdecken, auf der es recht bequem und fahrend bis zum Pass ging. Diese Piste ist in der Kompasskarte nicht eingezeichnet, ich vermute jedoch, dass sie von der Forststraße nach Laretto abzweigen muss. Viel Erfolg beim Suchen und immer daran denken: " Es gibt immer einen Weg !". Den fanden wir jedoch bei der Abfahrt erneut nicht. Wir haben den eingezeichneten Wanderweg nach unten nicht gefunden und folgten irrtümlicherweise dem Weg 450 (allerdings sehr schöner Trial) nach links. Irgendwann bemerkten wir, dass wir falsch gefahren waren, kehrten um und rutschten dann auf Pfadspuren über einen steilen Waldhang bis zu einem Haus an einem Forstweg ab (durchaus machbar). Diese Pfadspuren zweigen an einer Geländekante steil nach unten ab. Am Haus angekommen ist ein Abenteuer zu Ende. Der Forststraße nach rechts folgend geht es in schöner Abfahrt bis ins Ledrotal (später asphaltiert). In traumhafter Umgebung erlebten wir hier nach dem überstandenen Gewitter einen wunderschönen Doppelregenbogen als Belohnung für die Strapazen und als Begrüßung so kurz vor dem Ziel. Dieser Moment hat vielleicht die nervende Sucherei am Pass in den Hintergrund gerückt, so dass meine Empfehlung für diesen Pass sicher subjektiv ist, er aber ganz objektiv einen der wenigen sinnvollen Übergänge ins Ledrotal darstellt. Von Tiarno di sopra aus kann man wählen zwischen der flotten Hauptstraße und kleineren Wegen, in Anbetracht der Nähe des Ziels und der mühelosen Rollfahrt auf der Hauptstraße entschieden wir uns einstimmig für diese Alternative.

 

Die Streckeninformationen:

 

Länge: ca. 76 km (ungenau)

Höhenmeter: ca. 1350 hm

Reine Fahrzeit: 4 ¾ Stunden

Schieben/Tragen: am Passo Rango ca. 30 – 45 Minuten. Wenn man bergauf den Forstweg findet und bergab den richtigen Wanderweg wird sich diese Zeit deutlich verkürzen!!

Fahrspaß:*** Zwar unspektakulär aber sehr schöne Asphaltabfahrten, angenehme Auffahrten und genußvolle Rollstrecken

Landschaft:*** Einsame Waldlandschaften, schöne Täler, idyllische Plätze aber leider auch teils dichte Bebauung, Industrie und zerstörte Natur (z. B. die kanalisierte Sarca)

Wegbeschaffenheit: Bis auf den Passo Rango fast ausschließlich Asphaltstraßen und ordentliche Forstwege. Am Passo Rango rauhere Pisten (im oberen Stück) und eventuell kurze, unfreiwillige Abstecher in die Wildnis

Mittagessen: Gasthöfe in Roncone, Bondo und Pieve di Bono

Übernachtung: Pensionen und Gasthöfe in Pieve di Ledro oder den anderen Orten des Tals; Information über freie Zimmer: Tel.:0039/0464/591 222

!!! Besonders bis 15. August ist die Zimmersuche ein Problem !!!

 

11. Tag.: Taxi Auffahrt zum Tremalzo und Downhill nach Riva

 

Eigentlich ist die Transalp 4 am Ledrosee abgeschlossen, da man sehr bequem und auf schöner Route (alte Ponalstraße) abfahren könnte. Dieser Tag ist also nur noch ein Zuckerl, der krönende Abschluß sozusagen. Damit die Etappe eine echte Genußtour wird, haben wir uns den Luxus geleistet und sind mit dem Taxi (in Riva bestellen) bis zum Rifugio Garda hochgefahren (40,- DM pro Person). Echte Helden sparen viel Geld und erarbeiten sich die Abfahrt natürlich ehrlich. Für diese Zusatzaufgabe fährt man auf der Hauptstraße zurück bis Tiarno di sopra (evtl. auch hier übernachten, aber nicht so schön) und weiter bis zur Abzweigung der Bergstraße zum Rifugio Garda der man bis zur Hütte folgt. Immerhin 1100 Höhenmeter sind es bis zur Hütte, durchgehend auf Asphalt mit vertretbarer Steigung aber ohne große Höhepunkte. Ab der Hütte folgt man stets der klassischen Tremalzoroute bis Riva. Der einzigartige Downhill auf der Schotterpiste mit den zahlreichen Kehren, die wunderschönen Trials mit atemberaubenden Tiefblicken und schließlich der Abfahrtsrausch auf der alten Ponalestraße hoch über dem See durch mehrere Tunnels bilden den krönenden Abschluß einer tollen Tour. Vor allem die "Landung" in Riva ist einmalig. Nach dem endlosen Hinabgleiten senkrecht über dem See führt uns die Straße direkt zum idyllischen Hafenbecken von Riva mit allen Freuden der touristischen Infrastruktur (Pizza, Eis etc.). Einen Tag sollte man sich hier nach Zeit lassen, um zu baden, zu schlemmen und zu relaxen.

 

Ein wichtiger Tipp am Rande: Die alte Ponalestraße ist offiziell gesperrt, im August 2000 war ein Durchkommen allerdings möglich und wurde geduldet. Verwertbare Infos über die Möglichkeit diese Traumroute zu fahren, erhält man nur von anderen Bikern, nicht bei den Fremdenverkehrsämtern. Wenn es sich vor der Tour abzeichnet, dass die Straße mal wieder mit Eisengittern so versperrt ist, dass man ohne Absturzgefahr und Strafe nicht durchkommt, empfiehlt es sich entweder von Madonna di Campiglio direkt über den Passo Bregn de l`Ors und den Tennosee nach Riva zu fahren oder vom Tremalzo nach Liamone abzufahren und von hier mit der Fähre nach Riva zu schippern. Lebensgefährlich und als Tourenabschluß unwürdig ist die Kamikazefahrt durch den langen Straßentunnel nach Riva (angeblich bergab erlaubt).

 

Der genaue Routenverlauf für diesen Tag ist im Moser – Bike – Guide 12 beschrieben.

 

Die Streckeninformationen:

 

Länge: ca. 29 km

Höhenmeter: ca. 400 hm

Reine Fahrzeit: 2 ¼ Stunden

Schieben/Tragen: einzelne Stellen auf den Trials

Landschaft:**** Bei klarem Wetter herrliche Tief- und Weitblicke auf der Fahrt vom Gebirge zum See

Bikespaß:***** Der Tremalzo ist ein Klassiker und bietet fast alle Freuden des Bikens

Wegbeschaffenheit: anfangs Schotterpiste, dann Karrenweg und Pfad, dann Forstweg und zum Abschluß Asphalt

Rast: erst in Riva oder schon in Pregasina

Übernachtung: In Riva/Torbole vor Ort nach freien Zimmern erkundigen (Fremdenverkehrsämter)

!!! Im Hochsommer wird’s eng, Reservierungen werden aber für eine oder zwei Nächte nicht angenommen !!!

Taxi-Shuttle: ca. 40,- DM pro Person (August 2000), Tel.: 0039/0464/55 22 00

Rückholservice: No Limits: Tel.: 08052/ 90 97 97, Fax.: 08052/ 90 97 99

Verwendete Karten: Die verwendeten Kompasskarten sind preisgünstig, leicht erhältlich und übersichtlich. Vor allem in weniger erschlossenen Gebieten erwiesen sie sich jedoch als veraltet und unpräzise.

Auflistung der benötigten Kompasskarten (1: 50 000)

  • Nr. 3: Allgäuer Alpen, Kleinwalsertal

  • Nr. 41: Silvretta, Verwallgruppe

!!! Der kurze Abschnitt zwischen Vna auf der obigen Karte und dem unteren Val d´Uina ist der nächsten Karte wird nicht von den Karten abgedeckt, kann aber problemlos ohne Karte bewältigt werden !!!

  • Nr. 041: Obervinschgau (1: 35 000)

  • Nr. 72: Ortlergruppe

  • Nr. 73: Gruppo di Brenta

  • Nr. 071: Alpi di Ledro

Viel Spaß und eine gute pannen- und unfallfreie Alpenüberquerung

Matthias Breuel


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