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Todalselv
 

Der Todalselv: Steiles Wildwasser hinter allen Bergen

Der Todalselv ist trotz seiner bräunlichen Wasserfarbe (Moorwasser) ein echter Spitzenbach, der optisch wie paddeltechnisch voll begeistern kann. Der größte Teil der kurzen Fahrtstrecke wird durch Grundgestein geprägt, mit Ausnahme der Wasserfarbe geht es richtig korsisch zu. Senkrechte Stufen sind allerdings eher selten, meist geht es auf Rutschen und Schrägstufen bergab. Der einzige echte Nachteil des Todalselv ist seine Lage. Zumindest wenn der Wendepunkt einer Reise an der Driva liegt, ist es noch ein Abstecher von mehr als einer Stunde (und einer Fährüberfahrt) nach Norden.

Die optimale Wasserführung liegt bei ca. 6 m3/s, das sieht unten recht wenig aus, reicht oben aber aus. Laut DKV-Führer geht der Fluss meist nur im Frühsommer, wir konnten jedoch auch im August nach einigen Schauertagen (keine sehr starken Niederschläge) bei Idealpegel paddeln.

Bei der Fahrt zum Fluss folgt man immer dem Ziel Karvatn-Hütte. Nach einer Steilzone (unfahrbar) kommt man zu einem Gehöft, links führt ein Schotterweg durch die Felder zum Ausstieg. Bei der Weiterfahrt sieht man vom schluchtartig eingeschnittenen Bach recht wenig, bei einer kleinen Brücke kann man jedoch den Wasserstand abschätzen und einen Blick auf die oberhalb liegende recht steckgefährliche Stufe werfen.

Ca. einen Kilometer oberhalb  der kleinen Brücke wird das Tal flach; dort wo die Naturstraße in einer Flusskurve direkt am Ufer des hier ruhigen Gewässers entlangführt, kann man gut einsteigen.

Das erste Stück erinnert an eine Wanderfahrt in toller Landschaft. Dann aber beginnt der Fluss zu fallen. Alle Stellen bis zu einer scharfen Rechtskurve nach einer Grundgesteinsschnelle sind recht unproblematisch und können meist vom Boot aus beurteilt werden.

 

Direkt nach/ besser gesagt in der Rechtskurve folgt die erste herausragende Stelle: links senkrechter Fall (3 Meter) mit flachem Unterwasser (Boofen!!), rechts schöne Rutsche. Danach geht es interessant weiter über kleine Stufen und Rutschen und ansprechende Katarakte.

 


Bild links: Weiche Landung nach gutem Flug. Simon Huber am ersten Abfall

Die Schrägstufe vor der Brücke muss sauber gefahren werden, sonst besteht Steckgefahr. Umtragen ist gut möglich.


 

 

 

Nach dem unscheinbaren aber netten Katarakt unter der Brücke (sieht echt popplig aus) geht es recht leicht weiter. Bald nach einer scharfen Linkskurve folgt eine lange Rutsche.

 

 


Bild links:
Das Land der Wasserrutschen

 

Danach wird es offener, bis der Bach sehr deutlich in der Tiefe verschwindet (Linkskurve). Die Doppelstufe ist zweifelhaft, den ersten Abfall möchte ich nicht fahren ( sehr kurzes, hässlich steiniges Unterwasser). Die zweite Stufe (ca. 3 Meter) ist dagegen durchaus machbar, allerdings ist das Einsteigen vorher sehr trickreich und mühsam (nach kurzem Umheben rechtsufrig). Schwung aufnehmen ist kaum möglich, Boofen auch nicht und der Rücklauf kann Zähne zeigen bzw. je nach Pegel auch richtig gefährlich werden. Linksufrig Umtragen lautet die Devise für alle, die sich keinen Streß geben wollen.

Spaß haben auch die Umtrager noch genug. Mehrere Rutschenkatarakte (teils bobbahnmäßig) sind vor allem bei gut Wasser eine runde Sache, besonders toll ist die letzte Rutsche. Eine kleine Schanze sorgt für kurze Flüge, die Landung ist allerdings hart. Eine Wiederholung der Stelle ist leicht möglich und jeder kann mehrmals versuchen den Absprungpunkt zu treffen. Wobei gerade die, die eigentlich normal durchfahren wollen am schönsten Abheben ( und anders herum).

Nach einer kurzen leichten Strecke (völlig flach und steinig) ist der Ausstieg schon erreicht, Weiterfahren geht nicht, da die nächste Steilzone außer für Selbstmörder kaum Spaß bieten dürfte (unbefahrbar).

 

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Einstieg: siehe Text, ca. 1 km unterhalb Karvatn-Hütte
Ausstieg: Brücke bei Gehöft nach ca. 3 km (am Hof links abbiegen)
Länge: nur gut 3 km
Schwierigkeiten: meist um WW 4, die Doppelstufe min. 5+ ( vom ersten Abfall rate ich ab, 2. Abfall leichter)
Charakter:  Nach Beginn auf Zahmwasser tolle Rutschen, Katarakte und Stufen bis 3 m, viel Grundgestein. Geringe Wasserführung und starkes Gefälle. Zwischen den schwersten Stellen meist etwas ruhiger
Gefahren: teils flache und steinige Unterwasser, Steckgefahr, nur kleine Kehrwasser, Doppelstufe
Autobegleitung: Straße nie weit, Abbruch aber außer am Steg bei der Hälfte  aufwendig (steiles, unwegsames Gelände)
Ufer: meist begehbar, Umtragen aber mühsam
Pegel: keiner, optimal sind 6 m3/s. Abschätzen am besten am Steg bei der Hälfte. Ein bisschen Regen kann nicht schaden
 
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weiteres Bild vom Todalselv:
Simon in der Einfahrt zur letzten Stelle (die mit der Schanze)