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Skigebiet Spitzingsee

Vor einigen Jahren war das Skigebiet Spitzingsee für viele Münchner Skifreaks kein Thema mehr. Veraltete Anlagen, lange Wartezeiten und mangelnder Service veranlassten sie, lieber die österreichischen Skigebiete zu besuchen. Seit jedoch die Alpenbahnen Spitzingsee die Regie im altbewährten Traditionsrevier übernommen haben, hat sich vieles zum Guten geändert. Vielleicht am wichtigsten: Die alten, langsamen und kapazitätsschwachen Doppelsesselbahnen "Stümpfling" und "Sutten" wurden durch moderne, kuppelbare Vierersesselbahnen mit Wetterschutzhauben und Komfortsesseln ersetzt. Wartezeiten und lange Liftfahrten gehören der Vergangenheit an, es bleibt deutlich mehr Zeit zum Abfahren. Die herrliche Suttenabfahrt wurde ausgebaut, eine leistungsfähige Beschneiungsanlage errichtet. Und für den gemütlichen Einkehrschwung bietet sich an der Bergstation der beiden neuen Sesselbahnen die neu errichtete Jagahütt`n im Blockhausstil an.



Talstation der 4er Sesselbahn Stümpfling

Die "alten" Stärken des Skigebiets sind trotz aller Erneuerungen geblieben. Die kurze Anfahrt von München (keine Maut oder Vignettenpflicht!), die natürliche Schneesicherheit (Höhenlage 1100-1700 Meter), die abwechslungsreichen Pisten und das erstaunlich interessante weitgehend lawinensichere Freeridegelände, all das macht das Skigebiet Spitzingsee für mich zu einem echten Tipp.
 



Variantenskifahrn am Spitzingsee

Hier nun einige Informationen und Empfehlungen für einen gelungenen Skitag am Spitzingsse:

Planung:

Alle Infos zu Skipasspreisen, Schneeverhältnissen und Betriebszeiten finden sich im Internet auf www.spitzingsee.de oder www.alpenplus.de. Der Tagesskipass für Erwachsene kostet 28 Euro, für Jugendliche (16-17 Jahre) und Senioren (ab 63 Jahre) 25 Euro und für Kinder 15 Euro. Studenten zahlen während der Woche (nicht in den Ferien und an Feiertagen) weniger! Für Bahnanreisende bietet die Bayerische Oberlandbahn attraktive Kombitickets an, mehr Infos auf www.bayerischeoberlandbahn.de  .Mehrtages- und Saisonpässe gelten auch in den vier anderen Skigebieten des Alpenplus-Verbunds (Brauneck, Wallberg, Sudelfeld, Zahmer Kaiser). Normalerweise dauert die Saison von Dezember bis Anfang April. Der Spitzingsee ist ein echtes Schneeloch und daher oft auch bei schlechter Schneelage erste Wahl.
 



Tiefschnee pur am Rauhkopf

Die Anfahrt:

... dauert von München nur 1 Stunde. Die beste Route führt über die A 8 bis zur Ausfahrt Weyarn und weiter auf der Landstraße über Miesbach, Schliersee, Neuhaus zum Spitzingsee. Die Spitzingseestraße hinauf ins Skigebiet ist gut ausgebaut und seit dem Bau einer neuen Lawinensprengbahn lawinensicher. Schneeketten sind zwar nur selten erforderlich (gute Räumung), sollten im Kofferraum aber dennoch nicht fehlen. Auch mit der Bayerischen Oberlandbahn und den Bussen der RVO ist der Spitzingsee gut erreichbar, Fahrplanauskünfte gibt es auf www.bayern-fahrplan.de.


Der Einstieg ins Skigebiet:

... ist am Kurvenlift, der Stümpflingbahn oder der Taubensteinbahn möglich (jeweils gut beschildert). Überall stehen große Parkplätze zur Verfügung. Kostenpflichtig ist nur der Parkplatz an der Taubensteinbahn, die Parkgebühr wird aber beim Kauf eines Skipasses erstattet. Ein kostenloser, regelmäßig verkehrender Pendelbus verbindet die Talstationen, der Fahrplan hängt an allen Hauptliften aus.


Das Skigebiet:

... besteht aus zwei Teilgebieten (Taubenstein und Stümpfling), die zwar nicht durch Lifte aber durch den kostenlosen Pendelbus miteinander verbunden sind. Insgesamt stehen ungefähr 25 Kilometer präparierte Abfahrten zur Auswahl, die Angabe der Pistenkilometer stimmt im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten mit der Wirklichkeit überein. Der kleinere Taubenstein ist das Revier für Individualisten, Könner, Freerider und Genießer, am Stümpfling kommen Freunde langer Abfahrten, Einsteiger, Fortgeschrittene und Freestyler auf ihre Kosten.


Im Stümpfling-Gebiet bringen zwei moderne kuppelbare 4er Sesselbahnen mit Wetterschutzhauben (Stümpfling- und Suttenbahn), sechs Schlepplifte sowie ein Teller- und ein Übungslift die Wintersportler an den Start der Pisten. Was bietet welche Liftanlage?

4er Sesselbahn Stümpfling:

knapp 3 Kilometer lange Genussabfahrten (zwei Variationsmöglichkeiten), leicht bis mittelschwer


Bergstation der 4er Sesselbahn Stümpfling

4er Sesselbahn Sutten:

gut 3 Kilometer lange, landschaftliche sehr schöne Genussabfahrt mit einigen kleineren Variationsmöglichkeiten. Die Suttenbahn bietet zugleich einen möglichen Nebeneinstieg für Gäste aus dem Tegernseer Tal (Schneeketten nicht vergessen!). Seit der Saison 2006/2007 wird die herrlich sonnige Piste nun auch beschneit.


Die neue 4er Sesselbahn Sutten mit ihrer herrlichen Genussabfahrt


Kurvenlift:

Idyllischer Schlepplift im Wald mit genussvoller, breiter Carvingpiste. Eine Verbindungspiste führt von einem Zwischenausstieg des Schlepplifts auf halber Höhe zum Drei-Tannen-Lift.


Osthang-Lift:

Herrlich breiter und sonniger, mittelschwerer Hang. Neben dem Lift oft einige kleinere Schanzen. Empfehlenswert ist es die Pisten von Kurven- und Osthang-Lift zu einer langen Abfahrt zu kombinieren. Außerdem stellt der Osthang-Lift die Verbindung zum Nordhang - und Drei-Tannen-Lift her (anfangs kurzer Ziehweg). Eine Freeridevariante führt auf halber Höhe des Lifts hinunter zum Drei-Tannen-Lift. Diese Variante bitte nur bei sicherer Lawinenlage und ausreichender Schneehöhe (Naturschutz) befahren. Nicht an der Bergstation ins Steilgelände einfahren!


Ideales Skigelände am Osthang-Lift


Nordhang-Lift:

Kurze aber ideal geneigte, sehr schneesichere Carvingpiste. Neben dem Lift befindet sich auch der bei Freestylern beliebte Fun-Park mit zahlreichen Möglichkeiten. Seit der Saison 2006/2007 wird der Snowpark komplett von Burton ausgestattet und das Angebot an Kickern und Rails wird jährlich erweitert. Eine einfache Abfahrt führt entlang des Drei-Tannen-Lifts wieder zur Talstation des Kurvenlifts.

Drei-Tannen-Lift:

Flacher Hang für Genießer, neben dem Lift oft etwas Tiefschnee für Off-Piste-Neulinge. Zurück zum Kurvenlift führt ein idyllischer, kurvenreicher Waldweg (gut ausgebaut).

Lyra-Lift:

Ideales Gelände für Einsteiger nahe der Talstation der Stümpfling-Bahn.

Valepper-Almen-Lift:

Relativ lange, ganz flache Abfahrt für Anfänger (direkt neben dem Lyra-Lift). Zugleich dient der Valepper-Almen-Lift als Rückbringer von der fantastischen Roßkopf-Abfahrt (siehe Roßkopf-Lift).

Roßkopf-Lift (für Snowboarder aus Sicherheitsgründen gesperrt):

Dieser kurze aber sehr steile Tellerlift (erreichbar von der Bergstation der Sutten- und Stümpfling-Bahn) erschließt zwei schwere Abfahrten: Eine Kurze vorne hinunter zur Talstation des Lifts und eine lange zur Talstation des Valepper-Almen-Lifts. Neben der kurzen Piste für Slalomcarver und Kurzschwinger oft auch einige Buckel. Die lange Abfahrt "hinten rum" ist ein Traum: 3,5 Kilometer lang, landschaftlich wunderschön und immer abwechslungsreich. Die früher nicht präparierte Abfahrt wird nun mit modernem Gerät gewalzt und lohnt daher auch für Skifahrer ohne Gelände-Erfahrung. Freerider finden aber nach wie vor mehrere tolle Varianten im oberen Bereich (Vorsicht Lawinengefahr).

Tolle Tiefschnee-Variante an der präparierten Abfahrt zum Valepper-Almen-Lift


Bayernhang-Lift:

Seillift für Kinder und Anfänger an der Talstation des Kurvenlifts.



Wechseln wir nun ins Skigebiet am Taubenstein, seit jeher mein persönlicher Favorit. Hier ist immer weniger los, es gibt noch bessere Varianten, toll präparierte Hänge und viel Platz zum Gasgeben. Trotz der geringen Zahl an Liften und Abfahrten für mich ein kleines Traumrevier, das fast immer einen Besuch wert ist.

Zubringer ins Skigebiet ist die nostalgisch anmutende, bei stärkerem Wind gelegentlich geschlossene Taubenstein-Kabinenbahn, die uns in 15 Minuten zur Bergstation hinauf bringt, von der man alle Lifte erreichen kann. Für Wiederholungsfahrten bietet sich die Bahn weniger an, da der mittlere Teil der Abfahrt ins Tal ein langes Flachstück ist. Ein kurzer Seillift (Skimuli Lochgraben) hilft hier einen kurzen Gegenanstieg zu überwinden, an den sich der sehr schöne untere Teil der Talabfahrt (unterer Lochgraben) mit zwei herrlichen mittelschweren Hängen anschließt.



Bergstation der Taubensteinbahn


Am Berg gibt es vier Schlepplifte, die Abfahrten für jeden Geschmack erschließen:

Schlepplift Oberer Lochgraben:

Schlepplift unter der Gondel mit schöner, geradliniger Carving-Piste (mittelschwer) und viel Gelände drum rum. Auf der Schattenseite hält sich der Pulverschnee immer sehr lang, Achtung aber bei Lawinengefahr im Bereich der Steilhänge unter der Seilbahn. Auf der Sonnenseite bei Neuschnee herrliches freies Gelände mit einzelnen Bäumen (zu erreichen durch Querung von Bergstation). Dieser Bereich wird durch die sonnige Lage schnell weich und erfordert eine ausreichende Schneelage. Unterhalb des Ziehwegs, der zum Rauhkopf-Lift führt, bleibt besonders lange Platz für eine eigene Spur im Tiefschnee.


Links der Rauhkopf-Lift, rechts im Schatten der Lochgraben-Lift




Freeriden am Lochgraben

Oberer Maxlrainer Lift und Taubensteinhanglift:

Schlepplifte am sonnigen Südhang mit leichten, bestens präparierten Genußabfahrten. Bequem erreichbar von der Bergstation der Kabinenbahn. Vom Lochgrabenlift muss man hingegen kurz zum Sattel aufsteigen. Am unteren Lift gibt es zwei Pisten: Links eine sehr flache Abfahrt zum Cruisen, neben dem Lift einen genialen Carvinghang. Bei Neuschnee dazwischen flaches Tiefschneegelände für Einsteiger. Direkt neben dem Lift und hinter der flachen Abfahrt gibt es einige weitere kleine Varianten am Waldrand und auf Lichtungen. Von der Talstation des unteren Lifts kann man abseits der Piste in einer schönen Waldschneise weiter abfahren bis zu einem Forstweg (meist gestreut), dem man am Rand abwärts folgt, bis links ein recht steiler Hang in die Valepp führt (Achtung bei Lawinengefahr). Nach der Abfahrt läuft man entlang der Loipe zum Valepper Almen Lift und hat so Anschluß zum Stümpfling.


Perfekt präparierte Piste am Oberen Maxlrainer Lift


Schlepplift Rauhkopf:

Der beste Skiberg am Spitzingsee. Bereits Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier trainierte hier. Vom Lochgraben über einen Ziehweg erreichbar. Je nach Schneelage tolle Tiefschnee- bzw. Geländemöglichkeiten und fast immer bestens präparierte Pisten. Nur die Liftspur ist mit dem Snowboard bei schlechter Schneelage etwas anstrengend. Bei Pulverschnee ist der steile Haupthang am schönsten (rechts und links der Piste), aber auch die Varianten direkt neben dem Lift am Waldrand sind empfehlenswert. Bei Firn quert man am besten ganz oben zu den flacheren, sehr weitläufigen Sonnenhängen. Die Hauptpiste ist im oberen Teil steil und einfach super; der untere flachere Bereich lädt so richtig zum Tempo machen ein. Die hinteren Pisten (präpariert je nach Schneelage) sind flacher und firnen schnell auf, während der Haupthang meist pulvrig bleibt.


Ein perfekter Skiberg: Der Rauhkopf

Wenn sich der Hunger meldet, laden zahlreiche Hütten und Bergrestaurants im Skigebiet zur Brotzeitpause ein.

Der Einkehrschwung:

... lohnt sich im Stümpfling-Gebiet besonders in der neu errichteten, urigen Jagahütt´n samt Sonnenterrasse an der Bergstation der Stümpfling- und Suttenbahn. Ebenfalls sehr beliebt ist die Firstalm am Nordhanglift. Im Taubensteingebiet ist ein Besuch auf der Maxlrainer Alm fast schon Pflicht. Die Auswahl ist zwar nicht allzu groß, aber die angebotenen Gerichte sind gut und die Atmosphäre ist so, wie sie sein sollte. Bei sonnigem Wetter lockt außerdem die Terrasse mit herrlichem Panorama zur gemütlichen Mittagspause.



Abendstimmung über dem Spitzingsee-Gebiet

Soweit der Überblick über das Skigebiet Spitzingsee. Viel Spaß beim Skifahren oder Snowboarden!
 

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