Der Ribo (Tessin)

Der Ribo ist auch im Wildwasserparadies Tessin ein echtes Highlight. Nicht ganz unschuldig  daran ist sicherlich der 16 Meter hohe und gut befahrbare Wasserfall in Vergeletto. Der Ribo ist ein Nebenfluss des Isorno, sein Tal liegt scheinbar am Ende der Welt. Weit hinten im Valle Osernone (Tal des Isorno) überquert man nach langer und kurvenreicher Anfahrt erstmals den Ribo und biegt rechts ab nach Vergeletto. Bei der nächsten Brücke sollte man unbedingt anhalten und sich die Ausstiegsstelle vor unfahrbaren Stellen/Siphonen einprägen.

Simon haut sich den Ribo-Wasserfall runter

Bei der Weiterfahrt nach Vergeletto sieht man wenig vom verborgenen Fluss, der sich seinen Weg durch Schluchten und Klammen sucht. Der übliche Einstieg befindet sich oberhalb von Vergeletto bei einem verlassenen Gasthaus. Im offenen Flussbett sind hier interessante Grundgesteinsrutschen geboten. Allerdings verschwindet der Fluss am Ortseingang in einer harten Klamm. Die Einfahrt ist nur bei wenig Wasser befahrbar und extrem gefährlich (Rücklauf, riesige Unterspülung). Auch der Rest der Klamm zählt zur extremen Sorte, mit Umtragemöglichkeiten sieht es von oben düster aus. Wer also das erste Mal vor allem wegen des Wasserfalls zum Ribo kommt, kann auch erst in Vergeletto direkt vor dem Fall einsteigen (Weg zu einer Steinbrücke). Wer durch die Klamm von oben kommt, muss direkt vor dem Fall noch eine unfahrbare Stelle umtragen!! Die obere Strecke habe ich nicht befahren, die genannten Infos sind Ergebnis einer Besichtigung!!!

Wer in Vergeletto einsteigt, sollte sich beim Umziehen etc. bitte dezent verhalten! Von der Straße trägt man die Boote über einen gepflasterten Weg zum Gumpen oberhalb des Falls. 10 Meter nach dem Einstieg 16 Meter zu fallen ist zwar ungewohnt, aber immerhin bringt man den Nervenkitzel gleich zu Beginn hinter sich und kann dann wieder unbeschwerter fahren. Der Fall ist trotz seiner großen Höhe gut befahrbar, da nicht ganz senkrecht und bei normalen Wasserständen ohne problematischen Rücklauf. An der ruhigen Kante hält man sich halbrechts um keine Probleme mit einer Felsrippe auf der linken Seite zu bekommen. Wegen des harten Aufpralls taumelt man zwar nach dem Fall ein wenig aus dem Boot, aber ein klasse Feeling ist es auf alle Fälle.

Nach dem spektakulären Start (man kann auch unterhalb einsteigen) folgt eine schöne Stufe (Bild links). Bis zur nächsten Klamm ist das Wildwasser dann weniger dramatisch. Die Klammeinfahrt soll bei Niedrigwasser extrem gefährlich sein, bei unserem Wasserstand sah das zwar nicht so aus, aber trotzdem war die Stelle unschön. Umtragen geht gut. In der Klamm folgen interessante Stellen (Rutschen, Stufen), die teils nicht umtragen werden können. Am Ende der Klamm bildet sich bei viel Wasser ein gefährlicher Rücklauf! Dann sollte man rechts weit vor der Stelle an einem Felswürfel aussteigen und zur Absicherung vorklettern!!

Es folgen in der nun wieder etwas weiteren Schlucht noch zahlreiche tolle Katarakte und einige sehr sportliche Rutschen und Engstellen (Bild links), bei denen sich eine Absicherung unbedingt empfiehlt. Auch das letzte Stück, das von der Straße teils eingesehen werden kann, macht viel mehr Spaß als von oben erwartet. Vor der Straßenbrücke beim Ausstieg gilt es noch eine klemmgefährliche Stelle (gemeine Felsnase) zu meistern oder zu umtragen. Nach der Brücke folgt eine schöne Stufe und dann muss man unbedingt aussteigen, will man nicht in den Siponen enden!!! Wie gesagt, die Situation hier sollte man sich vor einer Befahrung angeschaut haben.

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keiner, bei ca. 5-10 m3/s im Frühjahr bis Juni, für eine erste Befahrung nicht zuviel Wasser, bei hohen Wasserständen gibt es die Alternative des obersten Ribo (siehe Tessin-Flußführer/Pollner Verlag)

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