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Otra |
Die Otra: Wildwasser-Warmup zur Superwelle Die Otra ist einer der größten Flüsse Norwegens. Dabei wechseln sich Seen (riesiger Stausee Byglandsfjord) mit Zahmwasser und Wildwasserstrecken ab. Auch oberhalb des Byglandsfjords soll es gute Strecken geben, wir hatten uns jedoch als Einstieg in die norwegischen Wildwasserwelten die Strecke unterhalb des Stausees ausgesucht. Im DKV-Führer ist hier auf 5 km Länge von herrlichen Spiel- und Übungsstrecken mit warmem Wasser die Rede. Bei der Anfahrt sahen wir jedoch nur Seen und Zahmwasser. Dafür sah die angeblich extreme Strecke direkt unterhalb der Staumauer (ca. 1-1,5 km) spannend aus. Am nächsten Tag fragten wir bei der Raftbasis nach und man sagte uns, dass sie nur diese Strecke raften würden, da unterhalb nur eine 3er Stelle und ein harter Abfall kommen würde ("for experts only") und der Rest Zahmwasser sei (für die Anfängerkurse).
Der Katarakt "Sytveitfossen" Ein bisschen Paddeln wollten wir auf alle Fälle, zumal wir am Ausstieg eine nette Welle gesehen hatten, auf der vielleicht was gehen könnte. Erstmal am Bach waren wir sofort begeistert: Felsiges Flußbett mit viel Wald drumrum, Grundgestein en masse und herrlich warmes Wasser (reichlich). Auch wenn die Strecke kurz ist hier eine Beschreibung: Nach kleinen, leichten Schwällen folgt eine Stufe (30 cm) mit riesigem Rücklauf, ganz rechts kann man gut vorbeifahren. Dann kommt eine schöne Grundgesteinsstelle, am besten auch rechts fahren. Nach einem ruhigen Becken dann die Kernstelle. Oben WW 4 unten je nach Route bis WW 5. Die Stufe unten im Hauptwasser muss sauber gebooft werden (flaches Unterwasser).
Schöne flache Rutschen im oberen Teil der Kernstelle, Bild unten: Abfall im unteren Teil der Kernstelle
Danach folgen interessante Kehrwasser für Squirts, Wheels etc. und 2 kleine Spielwalzen. Die letzte Stelle bietet nochmals nettes Wildwasser mit Spielmöglichkeiten. Erst ganz am Schluss wartet aber das Highlight: eine klasse Welle mit riesigen Kehrwassern. Aufspringen ist nicht ganz leicht, aber ansonsten ist es wirklich perfekt. Die steile Welle ist sehr schnell und hat eine Walzenkrone. Optimal geeignet für alle Formen von Spins und einfach einzigartig für Blunts. Selten gibt es eine derart perfekte Schulter, find jedenfalls ich. Nach einem Washout hat man viel Zeit zum Rollen und die Kehrwasser bieten viel Platz zum Tratschen und Warten. Und wer zwischendrin freiwillig ein Bad nehmen will, hat dazu im warmen Wasser gute Möglichkeiten zum Plantschen in den Wellen. Direkt unterhalb ist auch schon der Ausstieg, linksufrig trägt man das Boot kurz zur Raftbasis hoch.
Simon auf der Otrawelle Mein Fazit: Ich mag diesen Ort einfach. Die Welle ist genial, die Landschaft klasse und ein bisschen Wildwasser gibt es auch. Lohnt sich die Anfahrt? Diese Frage ist schwer zu beantworten, aber für mich gehört die Otra zu einer Sommertour durch Norwegen dazu. Zumindest wenn man in Egersund, Stavanger oder Kristiansand ankommt lässt sie sich recht gut in eine Route einbauen, von anderen Fährhäfen sind es aber definitiv zu viele Kilometer, zumal es in der näheren Umgebung im Hochsommer keine weiteren (mir bekannten) Paddelmöglichkeiten gibt.
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Einstieg: | unterhalb der Staumauer des Byglandsfjords | ||
Ausstiege: | bei der Raftbasis/Spielwelle | ||
Länge: | 1,5 km | ||
Schwierigkeiten: | 3-4 (4-5) | ||
Charakter: | breiter Fluss mit warmen Wasser in offener Landschaft, 2 leichtere und 1 schwere Stelle im Grundgestein (Rutschen und Katarakte), gute Spielmöglichkeiten | ||
Gefahren: | geniale Welle am Ausstieg: Ideal für Spins und Blunts, große Kehrwasser, ungefährlich | ||
Autobegleitung: | Rückläufe, Steckgefahr in der Kernstelle | ||
Ufer: | wohl wirklich nicht nötig! | ||
Pegel: | immer begehbar | ||
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weitere Bilder von der Otra: | |||
Jo auf der Welle am Ausstieg | |||
Raft in der Kernstelle Syrtveitfossen
(Suchbild)
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