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Mittlerer Cannobino
 

Mittlerer Cannobino - Die Märchenschlucht

Vom Cannobino haben die meisten schon etwas gehört. Fast alle verbinden mit dem Fluss die Begriffe "Harte Schlucht", "Zwangspassagen", "Siphone" (untere Schlucht) oder "noch härtere Schlucht", "noch mehr Zwangspassagen", "Siphone" (obere Schlucht). Dass der Mittellauf nur Wildwasser 4 mit einigen Stellen 5 ist, entgeht Vielen! Diese leichtere Strecke verträgt im Gegensatz zu Unter- und Oberlauf mehr Wasser und macht bei Wasserständen um 10 m3/s am meisten Spaß, geht aber auch noch bei weniger Wasser. Es empfiehlt sich also nach Regenfällen (nicht zu stark) und zur Zeit der Schneeschmelze (April, Mai) zu kommen.

Vom lebhaften Ort Cannobio führt die Straße hinein in eine grüne Wildnis. Kurvenreich geht es das Tal hinauf. In der Tiefe liegt die untere Schlucht verborgen. Man überquert eine Brücke (Ausstieg) und erreicht nach 3 Kilometer den kleinen Ort Ponte Falmenta. Hier befindet sich der Einstieg. Parkraum gibt es keinen, am Ausstieg ist ebenfalls nur Platz für ein Auto. Im Ort führt ein gepflasterter Weg zu einem hohen Eisensteg hinab.

Oberhalb befindet sich ein sehr schwerer Wasserfall (WW 5-6) mit harter Einfahrt. Von rechts mündet der Falmenta. Um zum Wasser zu gelangen gibt es 3 Möglichkeiten. Entweder man fährt den Wasserfall oder man versucht über den Falmenta zum Fluss zu kommen (etwas mühsam) oder aber man wirft die Boote von einem knapp 10 Meter hohen Felsvorsprung in den Gumpen und springt hinterher (nur möglich bei moderaten Wasserständen). Man kann scheinbar auch bei der Straßenbrücke oberhalb einsteigen, allerdings folgt hier eine 5er Zwangspassage und einen Weg in die Schlucht haben wir hier oben nicht gesucht!


Variante 1: den Wasserfall fahren!

Variante 2: Zeug runterwerfen und hinterher!

Von Anfang an führt der Fluss durch eine düstere, verwunschene Schlucht (WW 3-4). Einige hübsche Stellen sind geboten, aber die Landschaft steht eindeutig im Vordergrund. Einmal haben wir wegen einer unschönen Felsnase umtragen. Später folgt eine hübsche Stufe (WW 4+), in der Verengung danach jedoch ein sehr rückläufiger Abfall (rechts umtragen möglich, aber knapper Ausstieg).


Die schönste Stelle

Auch die Reststrecke bis zum Ausstieg bietet nochmals einige nette Katarakte, geht aber sehr schnell vorbei. Unübersehbar sind die zahllosen Frösche und Kröten, die die Schlucht bevölkern. Vor der Brücke am Ausstieg befindet sich eine letzte schwere Stelle. Vom rechten Hang ist scharfkantiges Gestein abgerutscht, die Stufe war dadurch 2002 sehr steckgefährlich. Umtragen ist bei moderaten Wasserständen möglich. Direkt nach der Brücke trägt man die Boote links etwas mühsam hoch, denn es beginnt die bei schönen Wasserständen für die mittlere Strecke für Normalos nicht befahrbare untere Schlucht!

Als eigene Tour lohnt sich der mittlere Cannobino weniger (sehr kurz), aber man kann ja am Nachmittag noch den Wasserfällen am San Giovanni einen Besuch abstatten!

 

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Einstieg: Eisensteg in Ponte Falmenta (siehe Text)
Ausstiege: nächste Straßenbrücke bei Nivetta, danach folgt die nur bei wenig Wasser fahrbare, extreme untere Klamm
Länge: 3 km
Schwierigkeiten: WW 4 (3 unschöne 5er Stellen)
Charakter: relativ breites Flussbett mit senkrechten Felswänden, Katarakte, kleinere Stufen
Gefahren: Bis auf 3 unschöne Stellen und mögliche Baumhindernisse relativ fair
Autobegleitung: Straße zwar direkt über dem Fluss, aber aufgrund senkrechter Felswände nicht erreichbar
Ufer: oft zumindest auf einer Seite begehbar
Pegel: keiner, befahrbar ab ca. 6 m3/s, am schönsten bei 10 m3/s; April bis Anfang Juni zur Zeit der Schneeschmelze und nach Regenfällen
 
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